Pechstein kommt ...

veröffentlicht am: 21.03.2019

Noch eine Woche, dann wird die große Max Pechstein Ausstellung zum Thema TANZ in den KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum eröffnet. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, Mitarbeiter aller Abteilungen fiebern dem ersten Ausstellungstag am 6. April entgegen.

Bereits vor drei Jahren begannen im Museum die ersten Vorbereitungen für unser Ausstellungshighlight des Jahres 2019: die große TANZ-Ausstellung. Seitdem planen Mitarbeiter im Haus rund um das Großprojekt. In der Ausstellung werden über 80 Werke des bedeutenden Expressionisten und gebürtigen Zwickauers präsentiert. Wie ein roter Faden zieht sich das Thema TANZ durch das Werk von Max Pechstein, der selbst gern tanzte.

Erstmals wendet sich ein Ausstellungsprojekt der Bedeutung des Tanzes im Werk von Max Pechstein zu. Tanz-, Varieté- und Zirkusdarstellungen, in denen Bewegung und Unterhaltungskultur verschmelzen, werden genauer in den Blick genommen und auf ihre stilistische und inhaltliche Funktion befragt. Die Sonderausstellung „TANZ! Max Pechstein: Bühne, Parkett, Manege“ mit zahlreichen Leihgaben aus Deutschland und der Schweiz ist vom 6. April bis 14. Juli in den KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum zu sehen.

„…so ein Körper gibt doch mehr Anregung, als eine Landschaft es zu tun vermag,…“ Max Pechstein 1908

Der Tanz als Ausdruck eines neuen Lebens- und Körpergefühls elektrisiert Anfang des 20. Jahrhunderts Künstler wie Max Pechstein (1881–1955). Der Körper in Bewegung – ob auf der Bühne, dem Parkett oder der Manege – wurde für den Expressionisten zu einem wichtigen Thema. Der gebürtige Zwickauer Pechstein, Mitglied der 1905 in Dresden gegründeten Künstlergruppe Brücke, lässt sich 1908 in Berlin nieder, das sich schnell zu einer pulsierenden Metropole mit einem boomenden Vergnügungsbetrieb etabliert. Vor Ort hält er das Gesehene in spontanen Skizzen fest, die ihm häufig als Vorlagen für Druckgrafiken und Gemälde dienen. Seit 1906 finden sich bei Max Pechstein Darstellungen von Tänzern auf Papier, 1909 bannt er zum ersten Mal den Tanz auf Leinwand. Noch im Spätwerk, im Jahr 1951, malt er den von seiner Südseereise inspirierten Mondscheintanz in Öl.

Innerhalb der Ausstellung bildet das erste und letzte „Tanz“-Gemälde den Rahmen für über 80 Werke des Expressionisten. Neben Gemälden und Aquarellen sind es besonders die kleinformatigen, selten zu sehenden Zeichnungen, die zeigen, wie Pechstein das Gesehene vor Ort in frischer Unmittelbarkeit ausdrückte. Ebenso sind seine bekannten druckgrafischen Serien  wie „Tanz“ (1910), „Akrobaten“ (1912), „Russisches Ballett“ (1912) oder - erstmals vollständig  - „Karneval“ (1910) zu sehen, wie auch illustrierte Briefe und Postkarten. Ein besonderer Aspekt dieser Ausstellung ist, dass Pechsteins Kunst zusammen mit ausgewählten kulturhistorischen Dokumenten gezeigt wird, darunter Fotografien, Programmhefte, einzigartige Kostüme und historische Filmaufnahmen, die ein umfassendes Bild der Zeit- und Kulturgeschichte vermitteln, vor allem aber Pechsteins Faszination für den Tanz und den Körper.

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