Das Kulturamt informiert:
Ausstellung im ZwischenRAUM der KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU
Im ZwischenRAUM präsentieren die KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU Max-Pechstein-Museum ab dem 27. September die neueste Videoarbeit des international renommierten Künstlers Bodo Korsig. Mit seiner unverwechselbaren Bildsprache untersucht Korsig seit Jahren existenzielle Fragen des menschlichen Daseins. In seinem aktuellen Werk „Gleichgewicht des Unsichtbaren“ schafft er ein intensives Zusammenspiel aus Bewegung, Klang und Text, das den Betrachter in einen hypnotischen Dialog zwischen Kontrolle, Spannung und innerer Ruhe zieht.
Zwei Menschen im Kampf – doch es geht nicht um Sieg oder Niederlage. Gleichgewicht des Unsichtbaren entfaltet sich als künstlerisches Sinnbild des menschlichen Daseins. Was aussieht wie ein Kampf, kann auch ein Tanz sein – voller Spannung, Kontrolle und innerer Ruhe. In seiner neuesten Videoarbeit verwandelt Bodo Korsig eine japanische Kampfszene in ein intensives audiovisuelles Erlebnis. Angriff und Verteidigung verschmelzen zur Harmonie, der Konflikt wird zur Metapher für das ständige Ringen um Ausgeglichenheit in einer Welt voller Unsicherheit.
Dabei verschränkt Korsig erneut die Grenzen zwischen den Gattungen und verbindet bewegtes Bild, Text und Musik zu einer dichten, atmosphärischen Einheit. Im Zentrum steht die durchritualisierte Choreografie der Konfrontation – nicht als reine Darstellung physischer Gewalt, sondern als Spiegel innerer und universaler psychischer Erfahrungen: Zwiespalt, Angst, das Schweben zwischen Hoffnung und Bedrohung. Der im Film wiederkehrende Schlag auf die Makiwara wird zum Symbol von Kondition, Schnellkraft und Belastbarkeit – Eigenschaften, die auch im Alltag zählen.
Statt Gewalt stehen Kontrolle und Wandlung im Fokus: Die Energie des Angriffs wird aufgenommen, umgeleitet, entschärft – ein Sinnbild für einen bewussten Umgang mit Konflikten. Mit minimalistischen, aber präzisen Mitteln entfaltet Korsig eine komplexe Symbolik, in der der Kampf nicht Zerstörung bedeutet, sondern Achtsamkeit, Selbstbeherrschung und das Streben nach Balance. Die Ästhetik der Bewegung wird so zur künstlerischen Sprache für die Fragilität menschlicher Existenz.
Die Wirkung intensiviert sich durch die experimentellen Klänge des Digital Artists Bonko Karadjov in Kooperation mit Bodo Korsig, die der Szene eine besondere emotionale Ausdruckskraft verleihen. Der Text des chilenischen Schriftstellers Enrique Winter eröffnet dem Werk zudem eine literarische Ebene. Korsigs Videoarbeit fordert auf, über die eigene Position in einer konfliktreichen, aus dem Gleichgewicht geratenen Welt nachzudenken.
Über den Künstler
Bodo Korsig (1962, Zwickau) lebt und arbeitet in Trier und New York. Seine Arbeiten sind geprägt von der Auseinandersetzung mit existenziellen Themen wie Angst, Freiheit, Erinnerung und Überleben. Korsigs Werke wurden weltweit in zahlreichen Museen und Galerien gezeigt, darunter im MoMA PS1 New York, im Kunstmuseum Bonn und im National Museum of Contemporary Art in Seoul. Mit „Gleichgewicht des Unsichtbaren“ führt er seinen interdisziplinären Ansatz konsequent fort und verbindet Video, Klang und Literatur zu einem immersiven Kunsterlebnis.
Zwischen Spannung und Balance
27. September 2025 bis 11. Januar 2026
Veranstaltungstipps:
Freitag, 26. September, 18 Uhr
AUSSTELLUNGSERÖFFNUNG
Eintritt frei
Donnerstag, 6. November, 18 Uhr
KUNSTGESPRÄCH MIT BODO KORSIG
Eintritt frei
Samstag, 13. Dezember, 12 Uhr
FORMEN JAPANS – KANJI, KÖRPER, KUNST
Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 4 Euro
KUNSTSAMMLUNGEN ZWICKAU im ZwischenRAUM
Domhof 2, 08056 Zwickau
Tel.: 0375 834510
Öffnungszeiten:
- Dienstag und Mittwoch 12.30 bis 18 Uhr
- Donnerstag bis Sonntag 11.30 bis 17 Uhr