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Johann Heinrich Böhm d. Ä., Prophet

um 1665, Lindenholz mit Resten originaler Fassung, 115 x 50 x 33 cm, Inv.-Nr. L/65/11/K3, Leihgabe aus der ev.-luth. Nicolaikirchgemeinde Zwickau

Die beiden knapp unterlebensgroßen Figuren, der bärtige Prophet mit Turban, gegürtetem Gewand und Mantel und die ebenso kostbar gekleidete Sibylle mit pathetisch erhobenem Haupt, sind durch Gesten und Blickkontakt aufeinander bezogen. Die massive Körperlichkeit der Figuren – man betrachte den Propheten in Seitenansicht – ist charakteristisch für das Schaffen Johann Heinrich Böhms d. Ä. Der ehemalige Aufstellungsort ist nicht mehr zu ermitteln, sicher gehörten die Figuren zu einem nicht erhaltenen Epitaph. Als Wahrsager treten beide, Prophet und Sibylle, meist in Zyklen auf. Wie die messianischen Voraussagen der Propheten deutet man auch die Sprüche der Sibyllen als Ankündigungen des Erscheinens Christi. Als Vorbilder politischer Weisheit kommen sie später auch im profanen Bereich vor, beispielsweise in Ratssälen oder an Rathausportalen.

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