Eva Weingärtner stellt sich selbst als Protagonistin ihrer eigenen Arbeit zur Verfügung. Ihre unprätentiös aufgezeichneten Performances, mit denen sie vor der Kamera agiert,wirken wie Selbstversuche oder kleine Dialoge mit dem eigenen Ich. Diese Auseinandersetzung mit einem durchaus auch verallgemeinerbaren Selbst kreist um das Problem der Eigen- und Fremdwahrnehmung.

In kurzen, spannungsreichen Aufnahmen setzt sie sich selbst bewusst aus, legt das Innere frei und überträgt diese Selbstbefragung anhand starker Bilder auf die ganze Bandbreite menschlicher Emotionen und Verhaltensweisen. Dabei steht die Tiefgründigkeit ihrer Beschäftigung mit dem Ich und den Schichtungen menschlicher Existenz im Kontrast zu den einfachen, aber wirkungsvollen Videoaufzeichnungen. Hat die Künstlerin zunächst mit ihrem Spiegelbild gearbeitet, so gestaltet sie in den neueren Arbeiten verschiedene Varianten des Zusammenspiels mit ihrem Schattenbild. Der Schatten – durchaus metaphorisch auf einen „dunklen“ Bereich des Ichs verweisend – komplementiert in ihren Filmsequenzen spielerisch die „helle“ bewusste Seite eines jeden Subjekts.

 

Eva Weingärtner lebt und arbeitet in Offenbach und Frankfurt am Main.

1978 in Worms geboren
2000 bis 2006 Hochschule für Gestaltung, Offenbach
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